Kurztripp: Nsuta-Kpandu-Donkorkrom-Hohoe-Nsuta

Jetzt mit Fotos! 

Kleine Stadt am großen See
Die letzte freie Ferienwoche haben wir genutzt, um ein bisschen von Ghana zu sehen. Nach unterschiedlichtsten Plänen, haben wir uns entschieden, an den Voltasee zu fahren, aber weil wir nicht so viel Zeit hatten, nur an die nächste Stelle an der eine Fähre auf die andere Seite abfährt.


Um nach Kpandu zu kommen, mussten wir in Hohoe umsteigen.
Der Trotro Platz in Hohoe ist viel größer als in Kadjebi, an den  Trotros sind Schilder mit den Zielen. Wenn die Taxifahrer nicht wären, die einen nach dem Ziel fragen, wäre es schwierig das Richtige zu finden.
Für uns ist dieses Angesprochen werden oft anstrengend und manchmal auch einfach zu aufdringlich, aber eigentlich sind sie super hilfsbereit, auch wenn man nicht deren Taxi in Anspruch nehmen möchte. Man kann sich sicher sein, dass man egal wo man ist, immer jemanden um Hilfe bitten kann und einem geholfen wird.
Nachdem wir ein Gasthaus gefunden hatten, ging es los die Stadt erkunden. Kpandu wird im Reiseführer als nicht besonders beschrieben, aber wir haben uns sehr wohl gefühlt. Es gab alles, was man brauchte, aber auf einer überschaubaren Größe und so haben wir lauter nette Begegnungen gehabt: eine Frau die mit am Tisch saß, der Mann in dem Getränkeladen, die Popcornverkäuferin und ein paar Menschen auf der Straße, die uns Tipps gegeben haben. 



Von Kpandu-Torkor setzt eine Autofähre täglich auf die andere Seite, wir wussten nicht wann und sind früh dort gewesen, um dann den wirklich großen Voltasee (wir haben nur einen Bruchteil gesehen) mit seinen vielen kleinen Inseln und, aus dem Wasser ragenden, alten Bäumen zu bestaunen. Mehrere Stunden haben wir dann in einer offen Wartehalle verbracht, es uns soweit es ging gemütlich gemacht und die Aussicht genossen. Man hatte den Voltasee und den kleinen Fischmarkt mit Booten gut im Blick, aber auch die anderen wartenden Menschen. Franzi und ich waren sehr neidisch auf die Tücher, die viele dabei hatten und als Matte zum hinlegen verwendet wurden. Die bunt bedruckten Stoffe kann man überall kaufen, sie können zu Schneidern gebracht werden, aber auch einfach so um die Hüfte, den Kopf oder das Baby auf dem Rücken gebunden werden.
Dann waren da noch Verkäuferinnen, die große Schüsseln mit Bananen, Broten und Snacks dabei hatten, kleine Kinder, zwei alte Männer mit muslimischen Gewändern, viele in den typischen geschneiderten Anziehsachen mit bunten Prints, oft auch T-shirts und Jeans, schicke Kleidung und Higheels, drei deutsche Touristen (die ersten fremden Weißen, die wir gesehen haben). Alle warteten auf die Fähre, die dann um zwei Uhr kam. Die Fahrt dauerte 2 Stunden, leider hatte es sich etwas zugezogen und auch geregnet. 

Eine der vielen kleinen Inseln auf dem riesigen Voltasee und ein Fischerboot aus Holz mit Elektomotor

Auf der anderen Seite gab es nicht so viel, wir sind relativ planlos mit den anderen Menschen in eins der wartenden Trotros gestiegen und in die nächstgrößere Stadt Donkorkrom, gefahren.
Den Schildern folgend haben wir ein Gasthaus gefunden, am nächsten Morgen haben wir dann direkt die Fähre wieder zurück genommen, um von Kpando mit einem Taxi, nach Tafi Atome, einem Affenreservat gefahren.
Luisa

Affenerlebnis
Anfangs waren wir noch etwas skeptisch, ob wir überhaupt Affen zu Gesicht bekommen, da wir gehört hatten, dass sie nur morgens und abends auftauchen würden und wir um 14 Uhr dort waren. Der Guide jedoch meinte, dass es gar kein Problem sei. Er führte uns über einen kleinen Pfad in den Wald, seine kleine Tochter und ein paar Andere sind mitgekommen.
Lange glaubten wir, dass sich unsere Befürchtungen bewahrheiten würden, da sich auch auf Lockgeschräusche des Guides kein Affe blicken ließen. Nach knapp einer halben Stunde hatten wir dann aber doch Glück und ein Exemplar ließ sich anlocken. Und mit der ersten Banane kamen dann auch ganz schnell zehn weitere angestürmt um sich die gelben Leckereien zu schnappen die wir in den Händen hielten. Dabei hatten sie keine Rücksicht vor Verlusten und sprangen auf unsere Arme, Schultern und Köpfe, um der erste zu sein. Es hat super viel Spaß gemacht die Affen, von welchen es in dem gesamten Areal ca. 1000 gibt, mal von nahmen zu erleben und auch deutlich zu spüren, was einige Kratzspuren an Armen und Beinen beweisen.

 
 Unser Guide war dann auch so nett und hat sich bereit erklärt uns zur nächsten Trotrostation zu bringen, von welcher wir nach Hohoe fahren wollten. Seine Tochter wurde uns auf den Schoß gesetzt. Jedoch kam auf dem Weg schon das erste Problem auf, da auf halber Strecke der Tank alle war. Kurzerhand fragte der Fahrer einen vorbeifahrenden Motorradfahrer, ob dieser uns Sprit besorgen könnte. Dieser war dann auch so freundlich und rettete uns somit die Weiterfahrt. An der angeblichen Trotrostation angekommen haben wir dann aber gemerkt, dass die Kleinbusse dort nur vorbeifuhren und voll beladen waren. Zwei Motorradtaxis, genannt Motos, haben uns angeboten uns bis nach Hohoe zu fahren. Nach einigen Überlegungen haben wir uns der Herausforderung gestellt und uns auf eine ¾ Stunde Motorradfahrt zu dritt auf einem Gefährt über schlechte Straßen eingestellt. Nach fünf Minuten hat der starke Regen angefangen, welcher zu dieser Zeit keine Besonderheit ist.
Tobias

Sehr sprizige Spritztour nach Hohoe
Wir sind quasi in eine dunkle Wand gefahren. Schüttender Regen. Die Regentropfen fühlten sich im Gesicht wie Hagelkörner auf der Haut an. Zum Sicherheitsgefühl hat nicht unbedingt die schlechte, nasse Straße, die hohe Geschwindigkeit und die schlechte Sicht des Fahrers beigetragen. Trotzdem war es ein aufregendes und in Erinnerung bleibendes Erlebnis. Wir haben trotz Schmerzen viel gelacht und können nicht so richtig die passenden Worte finden, um dieses zu beschreiben: Es war fast, als wenn man ein bisschen zu weit unter dem Wliwasserfall steht.
Irgendwann haben die Fahrer die Fahrt abgebrochen, die Straße wäre zu schlecht bei dem Regen. Sie haben uns ein Taxi organisiert und wir wurden direkt zu einem
Gasthaus mitten in Hohoe gebracht, das war auch sehr gut so, denn das Glücksgefühl der Motorradtour war vorbei und unsere Sachen und teilweise auch der Rucksackinhalt waren komplett durchnäßt.
Tobi, Erik, Luisa

Essen
Dann waren wir auf der Suche nach einer richtigen Gönnung. Egal wie gut uns das ghanaische Essen schmeckt, wir reden ehrlich gesagt viel über das Deutsche und Franzi hatte ein Restaurant mit ,,exotischem Essen“ im Internet gefunden, welches leider geschlossen hatte. Chopbars gibt es hier in jedem Dorf, da kriegt man meistens nur Fufu und Banku, manchmal Reis. Bars mit großer Bierauswahl und Hochpro auch. Kleinere Stände verkaufen „Fastfood“, da haben wir in Kpandu Reis und Salat bekommen. Monsi hatte uns aber auch schon erzählt, dass man in dieser Gegend kaum Essen geht. Menschen die weit entfernt von zu Hause arbeiten, essen in Chop Bars oder kaufen bei Straßenverkäufern. Von denen hat uns Monsi aber sehr abgeraten, weil unsere deutschen Mägen, den Staub und die Luft, die durch das Verkaufen auf der Straße im Essen landen, nicht vertragen. Auf den Seminaren haben wir auch ,,peel it, cook it or forget it“ gelernt, was auf Reisen aber echt schwierig ist, wir haben uns ehrlich gesagt schon jetzt nicht so richtig dran gehalten. Morgens haben wir uns unterwegs das Weißbrot, dass hier überall angeboten wird mit Marmelade oder Avocado gemacht.
Pizza und Cocktails haben wir also auch in Hohoe nicht gefunden, aber ein anderes sehr schönes Restaurant.
Da gab es eine Speisekarte und eine große Getränkeauswahl! Reis oder Pommes mit Hähnchen haben wir bestellt, es war extrem lecker, es gab sogar auch Salat! Pro Menü haben wir umgerechnet 3€ bezahlt.
Am nächsten Morgen haben wir dann auf dem großen Markt noch einen Großeinkauf gemacht: Eier, Tomaten, Zwiebeln, Avocado, Gurken, Kekse, Äpfel, Sojamilch-ein paar Dinge die wir noch vermisst hatten. Ziemlich fertig haben wir dann zurück am Center die noch feuchten Sachen aufgehangen, gewaschen, geputzt, Omelett gemacht und entspannt.

Es war toll einen Einblick in das Reisen durch Ghana zu bekommen, ein bisschen mehr zu sehen.
Die Reiseverbindungen sind gut, die Straßen nur in unserer Gegend so schlecht, die Gasthäuser günstig, die Menschen hilfsbereit. Man darf nur nicht genau planen und muss lernen die Wartezeiten zu genießen. Nächstes Mal -mit ein bisschen mehr Zeit- wollen wir gerne länger an einem Ort bleiben, das ist sonst auch auf Dauer viel zu anstrengend. Auf unserer Ghana-Karte in der Küche sind noch viele Orte eingezeichnet, die wir noch sehen wollen.



Alles wie immer korrigiert von Lektorin Franzi



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